Aktuelles

von Thorsten Schick

Der Hausärzte-Rückgang im MK beschäftigt auch Politiker

Eine gute ärztliche Versorgung – auch auf dem land – sollte eine Selbstverständlichkeit sein – das sehen auch die heimischen CDU-Abgeordneten Paul Ziemiak (Bundestag) und Thorsten Schick (Landtag) so.

Altena – Doch die Realität ist eine völlig andere: Immer weiter geht die Zahl der Hausärzte im Märkischen Kreis zurück, immer weitere Wege müssen auf dem Land zum nächsten Arzt zurückgelegt werden. So steht mittlerweile ein Großteil der MK-Kommunen auf der Förderliste der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), um eine besondere Förderung im Bereich der Hausärzte zu erhalten und so die angespannte Situation zu verbessern.

Für Ziemiak und Schick geht es nicht nur um die gesundheitliche Versorgung der heimischen Bevölkerung. Je dünner das Netz der niedergelassenen Ärzte, desto mehr büße der Märkische Kreis auch an Attraktivität ein. Dabei sind einige Kommunen dringend auf Zuzüge angewiesen, sollten sie in den kommenden Jahren einwohnertechnisch nicht weiter schrumpfen wollen.

Um dieser Gefahr entgegen zu wirken, treffen sich die beiden heimischen CDU-Abgeordneten regelmäßig mit Vertretern des Gesundheitswesens. Um den aktuellen Sachstand der haus- und fachärztlichen Versorgung zu erfahren, hatten Ziemiak und Schick Vertreter der KVWL um den Vorstandsvorsitzenden Dr. Dirk Spelmeyer in ihre neue Geschäftsstelle eingeladen.

Neben der aufwendigen Bedarfsplanung, die sich über Bundes-, Landes- und Lokalebene organisiert, ging es vor allem auch um die Verbesserung der Versorgungsstrukturen. Gerade im ländlichen Raum wie dem Märkischen Kreis sei der Rückgang von Hausärzten aufgrund der Altersstruktur deutlich zu beobachten. Von Jahr zu Jahr würden in diesem Bereich immer mehr Versorgungsaufträge wegbrechen.

Auch Kinderarztpraxen seien durch einen permanenten Aufgabenzuwachs bei abnehmender Zahl an Kinderärzten mittlerweile stark überlastet, sodass Termine vor allem für sozialpsychologische Behandlungen von Kindern lange Wartezeiten hervorriefen.

Um der defizitären Entwicklung entgegen zu wirken, förderten die KVWL und der Märkischen Kreis die Übernahmen von Praxen über ein Darlehensprogramm für junge Anwärter. Auch die CDU-geführte Landesregierung habe bereits in der letzten Periode gebündelte Maßnahmen vorgestellt, um beispielsweise die Niederlassung und Anstellung von Allgemeinmedizinern zu unterstützen.

„Die Errichtung oder Übernahme von Praxen für Mediziner in unserer Region wird somit attraktiver gestaltet. Dazu gibt es einen reservierten Anteil von Studienplätzen für junge Menschen, die sich nach ihrer Facharztprüfung bereit erklären, sich in unterversorgten Regionen niederzulassen“, erklärt Schick, Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag.

Die flächendeckende und wohnortnahe Sicherstellung der ambulanten Versorgung sei die gesetzliche Aufgabe der Kassenärztlichen Vereinigungen und das gemeinsame Ziel von Land, Kassenärztlichen Vereinigungen und Kommunen. Beide Abgeordnete sowie auch Dr. Dirk Spelmeyer (Vorstandsvorsitzender KVWL), Carsten Vosseler (Leiter Stabsbereich Politik) und Ansgar von der Osten (Leiter Sicherstellungspolitik) sind sich einig, dass zur Erreichung dieses Ziels gezielte kooperative Strukturen zwischen Kreis, Kommunen, KVWL und Politik unverzichtbar seien.

Die Altersstruktur der Hausärzte müsse dabei besonders in den Blick genommen und eine generationenübergreifende Infrastruktur gefördert werden. Vor allem die Bildung von Gemeinschaftspraxen spiele dabei eine wichtige Rolle.

Ziel aller Gesprächsteilnehmer sei der regelmäßige Austausch und vor allem die Unterstützung des immer bedeutsamer werdenden kommunalen Engagements für die ambulante medizinische Versorgung.